Boy Scouts sind Vorbild, Tugendhüter — und heterosexuell. Nun stehen die Pfadfinder der USA wegen ihrer offenen Schwulendiskriminierung unter Druck. Bob ist 15, Pfadfinder, offen schwul und soll gemeinsam mit einem heterosexuellen Jungen in einem Zelt schlafen. Ist das akzeptabel, ein bisschen akzeptabel oder total inakzeptabel? Zu dieser und anderen Fragen sollen sich mehr als 1,1 Millionen Mitglieder der amerikanischen Boy Scouts derzeit in einer Umfrage verhalten. Ein Novum in der Historie der Pfadfinder, die in ihrer langen Geschichte bisher keine Fragen zur sexuellen Orientierung gestellt hat, weil es nichts zu beantworten gab: Als Boy Scout hat man, Vorbild an Tugendhaftigkeit, das Dreieckstuch akkurat um den Hals gebunden, die Uniform mit Bügelfalten, heterosexuell zu sein. Offen schwul oder lesbisch sein würde eine nicht zu akzeptierende Falte in der Kluft bedeuten. Doch nun sieht sich die amerikanische Traditionsorganisation mit 2,7 Millionen jugendlichen Mitgliedern und mehr als einer Million erwachsenen Freiwilligen mit einer öffentlich geführten Diskussion darüber konfrontiert, ob ihr reaktionäres Gesellschaftsbild den gelebten Realitäten entspricht. Fürs Leben lernen mag der Wahlspruch der Pfadfinder sein, vom Leben jedoch nicht. Ein Opfer dieser Entscheidung: Jennifer Tyrrell. Mutter von Cruz, Pfadfinder. Sie ist offen lesbisch und wurde gezwungen, ihr freiwilliges Engagement in der Gruppe ihres Sohnes in Ohio zu beenden. Nichts weniger als die Tugend der Jugend scheint auf dem Spiel zu stehen. Ihre sexuelle Orientierung entspreche nicht den hohen Standards, die eine Mitgliedschaft bei den Boy Scouts erfordere. Die Boy Scouts finanzieren sich hauptsächlich über Mitgliederbeiträge sowie Spenden und Sponsoren. Darunter sind auch Kirchen, unter deren Dach viele lokale Zweige der Boy Scouts organisiert sind. Wertevermittlung schwebt über allem: über den Zeltlagern, dem Popcorn-Verkauf für einen guten Zweck und dem Gemeinschaftsgefühl. Konservative Werte, in der Menschen wie Jennifer Tyrrell bis dato keinen Platz hatten. Tyrrell startete eine Petitionum die Diskriminierung bei den Boy Scouts zu beenden. Eine Öffentlichkeit, die, wie die New York Times berichtet, so nicht intendiert war. Interviews verweigern die Boy Scouts derzeit, eine Sprecherin verweist lediglich schriftlich auf die aktuelle Umfrage und auf eine Homepageauf der der Verlauf der Debatte dokumentiert wird. Für die konservativen Unterstützer der Boy Scouts ist ein möglicher Wertewandel schwer vermittelbar. Auch viele Kirchen, so die Timeshaben das Ende ihres Engagements angekündigt, sollte der Bann fallen. In einer Gallup-Umfrage vom Dezember sprechen sich 52 Prozent der Befragten gegen schwule Führungspersonen bei den Boy Scouts aus. Dem gegenüber stehen nicht nur die verloren gegangenen Sponsoren sondern auch Auftritte Gay Geschichten Im Zeltlager Madonna in einer Pfadfinder ähnlichen Uniform bei einer schwul-lesbischen Veranstaltung am vergangenen Wochenende und Barack Obama, der die Boy Scouts öffentlich aufgefordert hat, Homosexuelle nicht zu diskriminieren. Frühestens bei der nationalen Jahrestagung der Scouts im Mai soll das Thema entschieden werden. Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Gay Geschichten Im Zeltlager wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen. Diesen Artikel teilen. Coming Scout. Ein inkonsequenter Schritt.
Schwulenbann bei US-Pfadfindern: Lieber hetero im Zeltlager
"Mit acht wurde mir klar, dass ich schwul bin" - gay-club-romeo.gay Ist das akzeptabel, ein. Einer unserer Betreuer, ein waschechter Ostfriese, der in dem Jugendheim arbeitete, war schwul – was ich zu der Zeit aber noch nicht so richtig. Bob ist 15, Pfadfinder, offen schwul und soll gemeinsam mit einem heterosexuellen Jungen in einem Zelt schlafen. Nach dem Training - 🚽 gay-club-romeo.gayMan muss es einmal in seinem Leben gesehen haben … Ich wollte es ihm zeigen, wir wollten beide hierher fahren. Gleich am ersten Tag, nachdem er sich in dem Zelt einen Platz ausgesucht hatte, lernte er Kay kennen. Als er immer noch nicht antwortete, sagte der Junge, "Das stimmt also: Du findest es geil, gefesselt zu werden. Dann warf er Dias auf die Leinwand, die das Haupthaus, die Nebengebäude, in denen sich die Toiletten, Waschräume und Duschen befanden, und das umliegende Gelände zeigten. Dunkelheit hatte sich über das Land gelegt.
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Inmitten dieser Einsamkeit standen ein paar kleine Zelte auf einer Lichtung. Zwischen ihnen loderte ein Lagerfeuer. Einer unserer Betreuer, ein waschechter Ostfriese, der in dem Jugendheim arbeitete, war schwul – was ich zu der Zeit aber noch nicht so richtig. Bob ist 15, Pfadfinder, offen schwul und soll gemeinsam mit einem heterosexuellen Jungen in einem Zelt schlafen. Heyy, habt ihr schonmal sowas erlebt? Was für schwule Erfahrungen habt ihr in Umkleiden/Gruppenduschen gemacht? Ist das akzeptabel, ein. Sein Knistern war das.Johannes erschrak und sagte kein Wort mehr. Niemand zu sehen, nur Dunkelheit. Alle anderen Menschen hatten dagegen kein solches Gesicht, das so klar und deutlich war. Marco, Jens und ein paar andere Jungs aus der Stufe feierten in den Kneipen und Discos im Ort ab, oder wir kauften uns einen Kasten Bier und machten ein Lagerfeuer am Strand. Anscheinend hatten sie wieder irgendeine Idee. Er ging schon am Vormittag zum Bauernhof, wo er Kay in seinem Zimmer antraf, als er gerade dabei war, Flugzeugmodelle zusammenzubasteln. Sofort sprang ich auf ihn zu. Marco machte sie nach, wie sie in ihrer unverwechselbaren Art jammerte: »Mein Gott, was machen wir denn jetzt? Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken. Sein Vater stand nur lächelnd da und hörte ihm zu. Danach nahm er auch noch die Leiter weg, sodass wirklich keine mehr Chance bestand, da wieder herunter zu kommen. Ein inkonsequenter Schritt. So lagen wir also fast nackt in, beziehungsweise eigentlich mehr auf unseren Betten — nur unsere Schlafanzug- Shortys hatten wir noch an. Nebeneinander auf dem Rücken liegend, betrachteten wir den Himmel; die Sterne funkelten und der Mond schien genau auf uns zu leuchten. Doch dann knackte es erneut im Wald. Literatur "Mit acht wurde mir klar, dass ich schwul bin" In seinem Roman "Jonny Appleseed" hat der indigene kanadische Autor Joshua Whitehead seine eigenen Erfahrungen als "Two-Spirit-Femmeboy" verarbeitet. Mit einem Mal erinnerte sich Johannes daran, wie er im Kindergarten an eine Bank gebunden wurde. Auf diese Weise ermutigt gesellte sich Johannes noch einmal zu den Kindern und verabschiedete sie sogar, als sie gingen. Er trug Hemd und Krawatte und erzählte allen, dass er Psychologie studierte. Informationen zu Amazon-Affiliate-Links: Dieser Artikel enthält Links zu amazon. Kay faszinierte ihn schon, das stimmte, vor allen Dingen, weil er mit ihm ein ziemlich heikles Geheimnis teilte. Mühsam unsere Taschen und Koffer schleppend, gingen wir auf die Zimmer und räumten unsere Sachen ordentlich in den zum Bett gehörigen Schrank. Irgendwie hatte sie die Angewohnheit, immer im falschen Moment dazwischenzuplatzen. Nach einiger Zeit wurde Johannes noch einmal geschubst und riss dabei wieder den erst halbfertigen Turm um. Ich suchte mit den Augen die Gruppe der Italiener, die jetzt den Strand hochgelaufen kamen. Wir akzeptierten ihn in der Gruppe, doch eigentlich wollte keiner so richtig etwas mit ihm zu tun haben. Endlich, nach einer halben Ewigkeit, traten wir zwischen den Felsen heraus.